Die Kanarischen Inseln verzeichnen eine positive Tourismusentwicklung. Miguel Ángel Rodríguez betont eine nachhaltige Tourismusstrategie und gezielte Maßnahmen für eine erfolgreiche Zukunft für die Kanaren.
Nachhaltige Tourismusstrategie der Kanaren
Steigende Flugverbindungen nach Deutschland
Die Tourismusbranche der Kanarischen Inseln erlebt eine Erholung, insbesondere durch die steigende Anzahl an Flugverbindungen nach Deutschland. Miguel Ángel Rodríguez, Generaldirektor für Tourismusplanung, Ausbildung und Förderung der Kanarischen Regierung, äußerte sich auf der ITB 2025 optimistisch über die Entwicklung. Prognosen zufolge könnte das Angebot an Flugsitzen im Sommer um bis zu 15 % wachsen. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten in Deutschland steigt die Zahl der deutschen Urlauber, die vor allem El Hierro, La Gomera und Fuerteventura besuchen. Diese positive Entwicklung trägt zur Stabilisierung der Tourismusbranche auf den Kanaren bei.
Neue Regeln für Ferienvermietung
Ein zentrales Thema ist die nachhaltige Steuerung des Tourismus. Anstatt auf unkontrolliertes Wachstum zu setzen, verfolgt die Regierung das Ziel, höhere Einnahmen und bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Eine entscheidende Maßnahme ist das neue Gesetz zur Ferienvermietung. In den letzten zehn Jahren sind über 250.000 zusätzliche Ferienunterkünfte entstanden. Um diese Entwicklung zu regulieren, werden neue Genehmigungen für mindestens fünf Jahre ausgesetzt. Gemeinden müssen zunächst ihre städtebaulichen Pläne anpassen, bevor weitere Ferienwohnungen genehmigt werden. Darüber hinaus wird ein Reservierungssystem für Naturschutzgebiete eingeführt, u
Diskussion um eine Tourismusabgabe
Die Einführung einer Tourismusabgabe ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Mogán ist die erste Gemeinde der Kanaren, die eine Abgabe von 15 Cent pro Übernachtung erhebt. Miguel Ángel Rodríguez kritisiert jedoch, dass der Nutzen dieser Gebühr für Touristen unklar sei. Er befürwortet stattdessen gezielte Gebühren für touristische Erlebnisse, wie es beispielsweise auf Lanzarote praktiziert wird. Dort zahlen Besucher für Attraktionen wie den Timanfaya-Nationalpark gerne Eintritt, wodurch jährlich rund 60 Millionen Euro generiert werden. Diese Einnahmen fließen in den Erhalt der Attraktionen und bieten den Touristen einen erkennbaren Mehrwert.
Förderung der lokalen Gastronomie
Ein weiteres Anliegen der kanarischen Tourismusstrategie ist die Stärkung der lokalen Gastronomie. Viele Urlauber verbringen ihre Zeit vorwiegend in den Hotelanlagen, wodurch zahlreiche Restaurants außerhalb schließen müssen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, soll die kulinarische Vielfalt der Kanaren stärker beworben werden. Regionale Produkte wie Käse, Wein, Tomaten oder Ziegenfleisch stehen dabei im Fokus. Ziel ist es, Touristen durch hochwertige gastronomische Erlebnisse aus den Hotels herauszulocken und die einheimische Wirtschaft zu unterstützen.
Nachhaltige Tourismusstrategie
Rodríguez betonte zudem die Bedeutung der lokalen Produktion und Nachhaltigkeit. Die Kanarischen Inseln verfügen über hochwertige Erzeugnisse, doch der Markt ist oft schwierig. Daher soll die Förderung nachhaltiger Anbaumethoden und regionaler Produzenten intensiviert werden. Hochwertige Produkte mit kanarischer Identität sollen weiterentwickelt und besser vermarktet werden. Dadurch wird nicht nur die Wirtschaft gestärkt, sondern auch der nachhaltige Tourismus gefördert.
weiterführende Links: Interview mit D Miguel Angel Rodriguez