In Russlands Krieg gegen die Ukraine hat es in der ukrainischen Hauptstadt Kiew am späten Abend weitere Angriffe der russischen Truppen gegeben. Beim Beschuss von mehreren Gebäuden wurden nach Angaben des örtlichen Zivilschutzes mindestens vier Menschen getötet.
Einkaufszentrum dem Erdboden gleichgemacht
Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wurden bei dem Angriff mehrere Wohnhäuser im Stadtteil Podil beschädigt und in Brand gesetzt. Auch ein Einkaufszentrum sei getroffen worden, es sei ebenso wie eine Reihe von davor geparkten Autos in Flammen aufgegangen. Rettungsmannschaften und Sanitäter seien vor Ort, schrieb Klitschko bei Telegram.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich in einer Videobotschaft zur Lage in der Stadt Mariupol: „Russische Flugzeuge haben eine Bombe auf eine Kunstschule geworfen. Die Menschen hatten sich dort versteckt. Versteckt vor Beschuss und Bombardierung. Es gab keine militärischen Stellungen. Es waren etwa vierhundert Zivilisten.“
Keine Kapitulation in Mariupol
Derweil hat die ukrainische Führung ein Ultimatum Russlands an die seit Wochen belagerte Stadt abgelehnt. „Es wird keine Kapitulation, kein Niederlegen der Waffen geben“, sagte Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk der „Ukrajinska Prawda“ am frühen Montagmorgen. Sie forderte vom russischen Militär die Öffnung eines humanitären Korridors in die Hafenstadt mit mehreren Hunderttausend notleidenden Zivilisten.
Russland hatte am Sonntag die ukrainischen Truppen in Mariupol aufgefordert, die Waffen niederzulegen und die Stadt am Montagvormittag zu verlassen. Dazu solle zwischen 10.00 und 12.00 Uhr Moskauer Zeit (8.00 bis 10.00 Uhr MEZ) ein Korridor eingerichtet werden. Das russische Militär schickte ein acht Seiten langes Schreiben und forderte eine schriftliche Antwort ein. Anstatt Ihre Zeit auf acht Seiten Brief zu verschwenden, öffnen Sie einfach einen Korridor“, zitierte Wereschtschuk aus ihrer Entgegnung.