Die Guardia Civil hat auf Gran Canaria gegen 136 Personen Verfahren eingeleitet, die illegale Bauten auf ökologisch geschützten Gebieten errichtet haben. Diese Aktion stellt einen ernsthaften Versuch dar, die Raumordnung zu schützen und Umweltschäden zu verhindern.
Umweltschäden durch illegale Bauten auf Gran Canaria
Straftaten gegen Raumordnungsvorschriften
Die Guardia Civil von Las Palmas hat durch ihre Umweltschutzeinheit (Seprona) ein Verfahren wegen Straftaten gegen die Raumordnung eingeleitet. Ziel ist es, 136 Personen zur Rechenschaft zu ziehen, die beschuldigt werden, illegale Gebäude auf ökologisch geschützten ländlichen Flächen errichtet zu haben. Dieses Vorgehen begann Anfang 2023 nach der Feststellung einer Zunahme solcher Bauten in eigentlich verbotenen Gebieten. Die so genannte „Operation Domes“ deckte auf, dass diese illegalen Konstruktionen nicht nur die sensible Umwelt zerstören, sondern auch die biologische Vielfalt und die Lebensqualität der ansässigen Gemeinden gefährden.
Modus Operandi der Täter
Die Untersuchungen enthüllten, dass die Hauptakteure oft ländliche Grundstücke zu günstigen Preisen erwarben, deren Nutzung stark eingeschränkt war. Diese Grundstücke wurden in kleinere Parzellen aufgeteilt und zu wesentlich höheren Preisen verkauft. Die Käufer wurden in dem Glauben gelassen, dass die Bauten auf diesen Grundstücken mit der Zeit legalisiert werden könnten. Zusätzlich boten die Promotoren den Käufern Dienstleistungen wie den Bau von Außenanlagen und die Wasserversorgung an, wobei sogar Installationsprotokolle gefälscht wurden, um die Versorgung sicherzustellen.
Folgen durch illegale Bauten und Warnungen
Die neuen Eigentümer bebauten die Grundstücke ohne jegliche Genehmigung, vornehmlich für Zweitwohnungen. Die Guardia Civil warnt, dass solche Siedlungen oft nicht über die nötigen Dienstleistungen verfügen und Probleme bei der Abfallentsorgung und den Zufahrtswegen verursachen. Zudem tragen sie nicht zur Zahlung kommunaler Steuern bei, was die Eigentümer der legal erbauten Wohnungen benachteiligt. Die Guardia Civil betont, dass derartige Vorgehensweisen schwerwiegende Umweltschäden verursachen, die manchmal irreparabel sind und einen erheblichen Verlust von Naturräumen bedeuten können.
Diese Art von Straftaten gegen Naturgebiete können zu Gefängnisstrafen von einem bis drei Jahren, der Anordnung zum Abriss der illegal errichteten Gebäude und Strafen von über 200.000 Euro führen, erinnert die Guardia Civil.
„Um diese Art von strafrechtlichen Konsequenzen zu vermeiden, sollten Sie vor dem Kauf und der Durchführung jeglicher Art von baulichen Maßnahme Informationen über deren Durchführbarkeit beim Bauordnungsamt der betreffenden Gemeinde oder andernfalls bei der Kanarischen Agentur für den Schutz der natürlichen Umwelt einholen“, empfiehlt die Guardia Civil.