Die kanarische Migrationsroute hat in den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 mindestens 702 Todesopfer gefordert und übertrifft damit die zentrale Mittelmeerroute. Anstieg der Todesfälle: Nach Angaben des UNHCR ist diese Route in absoluten Zahlen die tödlichste der Welt.
Die kanarische Migrationsroute und ihre Sterblichkeit im Jahr 2024 – Anstieg der Todesfälle auf der Kanarenroute
Anstieg der Todesfälle gegenüber der Mittelmeer-Route
Die kanarische Migrationsroute hat in den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 mindestens 702 Todesopfer gefordert. Diese Zahl übertrifft die Todesfälle im zentralen Mittelmeer, das traditionell als der große Friedhof für diejenigen gilt, die alles riskieren, um von Afrika nach Europa zu gelangen. Nach den neuesten Zahlen des UNHCR ist die Atlantik-Route in absoluten Zahlen die tödlichste Route der Welt geworden.
Vergleich mit anderen Migrationsrouten
Nach Angaben der UN sind in den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 mindestens 1.542 Menschen auf unsicheren Booten auf dem Weg nach Europa gestorben. Neunzig Prozent dieser Todesfälle verteilen sich auf die Atlantikroute zu den Kanarischen Inseln und das zentrale Mittelmeer mit 702 bzw. 699 Todesfällen. Im westlichen und östlichen Mittelmeer wurden 107 bzw. 34 Todesfälle verzeichnet. Diese Zahlen spiegeln nur eine minimale Schätzung wider, denn es ist bekannt, dass viele Schiffbrüche ohne Zeugen oder Überlebende stattfinden.
Sterblichkeitsraten und Migrationsvolumen
Im vergangenen Jahr wurde auf der Kanarenroute mit 40.330 geretteten Menschen ein neuer Rekord aufgestellt. Im Vergleich dazu kamen fast viermal so viele Menschen über das zentrale Mittelmeer nach Europa. In diesem Jahr ist die Kanarenroute auf dem besten Weg, ihren Rekord mit 21.675 geretteten Menschen bis Juli erneut zu brechen. Die Migrationsströme über das zentrale Mittelmeer haben sich jedoch merklich eingedämmt. Dennoch sind 55% mehr Menschen nach Italien und Malta gelangt als auf die Kanarischen Inseln.
Analyse der Sterblichkeit auf den Migrationsrouten
Vergleicht man die Zahl der Todesopfer mit der Zahl der Überlebenden, so kommt auf der Kanarenroute in diesem Jahr auf 31 Überlebende eine Person. Im zentralen Mittelmeer ist es einer von 48, im westlichen Mittelmeer einer von 72 und im östlichen Mittelmeer einer von 761. Die Todesrate auf den Schiffen im Atlantik ist 55% höher als im Mittelmeer, selbst im gefährlichsten Abschnitt nördlich von Libyen.
Zusätzliche NGO-Daten zum Anstieg der Todesfälle
Organisationen wie Caminando Fronteras geben an, dass von Januar bis Mai 2024 5.054 Menschen in Schlauchbooten auf dem Weg nach Spanien starben. Davon starben 4.808 auf der Kanarenroute. Diese Zahlen liegen deutlich über den UN-Schätzungen und unterstreichen den Ernst der Lage auf dieser Migrationsroute.
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weiterführende Links: EFE.com