Anstieg der Kriminalität auf Fuerteventura: Während auf den meisten Kanarischen Inseln die Kriminalität rückläufig ist, verzeichnet Fuerteventura im ersten Quartal 2025 einen markanten Anstieg. Besonders betroffen sind die touristischen Gemeinden La Oliva und Pájara. .
Kriminalität auf Fuerteventura im 1. Quartal 2025 deutlich gestiegen
Touristische Gemeinden als Haupttreiber
Während die Kriminalität auf den Kanarischen Inseln im ersten Quartal 2025 um 3,8 % zurückging, bildet Fuerteventura mit einem Anstieg der Straftaten um 19,6 % die auffälligste Ausnahme. Nach den vom Innenministerium veröffentlichten Zahlen stieg die Zahl der Straftaten auf der Insel Fuerteventura von 1.744 zwischen Januar und März 2024 auf 2.085 im gleichen Zeitraum dieses Jahres. Damit ist Fuerteventura das einzige Gebiet des Archipels, in dem die Kriminalität nicht nur nicht zurückgeht, sondern sogar stark zunimmt.
Anstieg der Kriminalität auf Fuerteventura
Dieser Anstieg hängt eng mit der Entwicklung der beiden wichtigsten Tourismusgemeinden zusammen. In La Oliva im Norden der Insel stiegen die Straftaten um 37,8 %, während in Pájara im Süden der Anstieg mit 40,6 % sogar noch höher ausfiel. In La Oliva erhöhte sich die Zahl der Straftaten um 37,8 % (von 458 auf 631), in Pájara sogar um 40,6 % (von 323 auf 454). Diese Entwicklung steht im Gegensatz zum generellen Trend auf den Kanarischen Inseln, wo die meisten Regionen rückläufige Kriminalitätszahlen verzeichnen. Die Behörden sehen in der starken touristischen Auslastung eine mögliche Ursache für die Zunahme. Es wird gefordert, die Sicherheitsmaßnahmen in diesen Gebieten zu verstärken, um Kriminalität einzudämmen und das Sicherheitsgefühl von Einheimischen und Besuchern zu verbessern. Diese Daten stehen im Gegensatz zum allgemeinen Trend auf den Kanarischen Inseln, wo die meisten Inseln und Städte einen Rückgang der Kriminalitätsrate verzeichneten.
Kanarische Inseln insgesamt mit rückläufiger Gesamtkriminalität
Insgesamt verzeichneten die Kanarischen Inseln im ersten Quartal 2025 einen Rückgang der registrierten Straftaten um 3,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Damit wurden 27.381 Delikte gezählt – ein etwas stärkerer Rückgang als im gesamtspanischen Durchschnitt, der bei 2,8 % liegt. Auf Inseln wie Teneriffa (–3,8 %), Gran Canaria (–6,7 %), Lanzarote (–0,9 %), La Palma (–19,6 %), La Gomera (–22,3 %) und El Hierro (–19,6 %) wurde ein deutlicher Rückgang der Kriminalität festgestellt. Auch in den Großstädten Las Palmas de Gran Canaria, Santa Cruz de Tenerife und Telde gingen die Zahlen zurück. Lediglich La Laguna verzeichnete einen Anstieg von 5,9 %. Die Entwicklung auf Fuerteventura stellt somit eine klare Ausnahme im regionalen Vergleich dar und wird von den Behörden aufmerksam beobachtet.
Besorgniserregender Anstieg schwerer Delikte
Trotz des allgemeinen Rückgangs auf den Kanaren gibt es in bestimmten Deliktgruppen deutliche Zunahmen. Besonders alarmierend ist der Anstieg bei versuchten und vollendeten Tötungsdelikten: Die Zahl stieg von zehn auf 25, was einem Zuwachs von 150 % entspricht. Vollendete Tötungsdelikte verfünffachten sich von zwei auf zehn Fälle. Auch bei Drogendelikten gab es ein Plus von 21,4 %, bei Körperverletzungen und gewalttätigen Auseinandersetzungen einen Anstieg von 14,1 %. Raubüberfälle mit Gewalt oder Einschüchterung stiegen um 7,6 %. Bei Sexualdelikten blieb die Gesamtzahl nahezu konstant (275 Fälle), jedoch wuchs die Zahl der Vergewaltigungen um 11,1 % auf 60 Fälle. Diese Entwicklungen geben Anlass zur Sorge und zeigen, dass trotz eines allgemeinen Rückgangs die Schwere einzelner Straftaten zunimmt.
Rückgänge bei Diebstahl und Internetkriminalität
Im Gegensatz zu den schweren Delikten sind bei Eigentumsdelikten positive Entwicklungen zu verzeichnen. Die Zahl der Einbrüche in Wohnungen, Geschäfte und andere Einrichtungen sank um 11,1 %, von 814 auf 724 Fälle. Auch Autodiebstähle gingen um 14,6 % zurück. Taschendiebstähle und ähnliche Delikte sanken um 5 %, von 8.648 auf 8.215 Vorfälle. Auch bei der Internetkriminalität ist ein Rückgang festzustellen. Die Gesamtzahl der Fälle sank um 10,9 %, von 4.544 auf 4.047. Besonders deutlich war der Rückgang bei Online-Betrugsfällen, die um 13,5 % zurückgingen. Diese Daten deuten darauf hin, dass Präventionsmaßnahmen im digitalen Bereich und im Schutz von Eigentum erste Wirkung zeigen, auch wenn andere Kriminalitätsbereiche zulegen.
weiterführende Links: Ministerio del Interior – Balance de Criminalidad