33. Olympische Spiele in Paris, am Freitag, den 26. Juli 2024, mit einer atemberaubenden Show eröffnet. Trotz Dauerregens verfolgten hunderttausende Zuschauer die beeindruckende Bootsparade entlang der Seine.
Einzigartige Zeremonie: Olympische Spiele in Paris mit spektakulärer Show eröffnet
Die 33. Olympischen Sommerspiele in Paris sind am Freitag, den 26. Juli 2024, mit einer atemberaubenden Show eröffnet worden. Trotz Dauerregens verfolgten hunderttausende Zuschauer die beeindruckende Bootsparade entlang der Seine. Um 22.54 Uhr sprach Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron auf dem Trocadéro, in Sichtweite des Eiffelturms, die traditionellen Schlussworte auf Französisch. Zuvor war die Olympische Flagge nach einer gut dreistündigen Zeremonie – wenn auch versehentlich falsch herum – gehisst worden.
Macron und Bach setzen Zeichen für Frieden und Riner und Pérec entzünden Olympisches Feuer
IOC-Präsident Thomas Bach hielt eine bewegende Rede vor mehr als hundert Staats- und Regierungschefs, darunter auch Bundeskanzler Olaf Scholz. Er verband seine Worte mit der Hoffnung auf eine bessere politische Weltlage: „Nun sind wir Teil eines Ereignisses, das die Welt in Frieden vereint“, sagte der 70-Jährige. Diese Botschaft erhielt tosenden Applaus und unterstrich die Bedeutung der Spiele als Symbol der globalen Einheit.
Der Höhepunkt des Abends war zweifellos das Entzünden des Olympischen Feuers durch die Leichtathletik-Legende Marie-José Pérec und den Judo-Champion Teddy Riner. Um 23.22 Uhr entfachten sie in den Tuilerien einen Ring mit sieben Metern Durchmesser, der an einem 60 Meter hohen schwebenden Ballon hing. Zuvor hatten unter anderem Zinédine Zidane, Serena Williams, Rafael Nadal und Carl Lewis die Flamme zum Jardin des Tuileries zwischen Louvre und Place de la Concorde gebracht, wo sie bis zur Schlusszeremonie am 11. August brennen wird.
Olympische Spiele in Paris mit Eröffnungsfeier der besonderen Art
Die Eröffnungszeremonie war gespickt mit zahlreichen Highlights. Unter anderem überquerte der berühmte französische Hochseilkünstler Nathan Paulin die Seine auf einer schmalen Slackline in 34 Metern Höhe. Superstar Lady Gaga eröffnete die Show mit einer Neuinterpretation des Songs „Mon truc en plume“ der 2020 verstorbenen französischen Chanson-Sängerin Zizi Jeanmaire. Musikalischer Höhepunkt des Abends war ein emotionaler Auftritt von Céline Dion vom Balkon des Eiffelturms. Die 56-jährige Kanadierin, die krankheitsbedingt alle Konzerte für 2023 und 2024 abgesagt hatte, gab mit ihrer Performance des Liebeslieds „Hymne A L’Amour“ von Édith Piaf ihr Comeback.
206 Nationen auf 85 Booten
Die rund 6.800 Sportlerinnen und Sportler der insgesamt 206 Nationalen Olympischen Komitees machten sich ab 19.30 Uhr in 85 Booten auf den sechs Kilometer langen Weg. Sie passierten ikonische Sehenswürdigkeiten wie die im Wiederaufbau befindliche Kathedrale Notre-Dame, den Louvre und den Place de la Concorde in Richtung Eiffelturm. Teilnehmer aus Russland und Belarus waren aufgrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ausgeschlossen und dürfen nur unter neutraler Flagge antreten.
Das deutsche Team startete im dritten Boot ihre Reise quer durch Paris, begleitet von den Mannschaften aus Afghanistan, Albanien, Algerien und Südafrika. Traditionell machte das Team aus Griechenland den Anfang der Parade, gefolgt vom Boot des Refugee Olympic Teams. Angeführt wurden die rund 150 der insgesamt 429 Athletinnen und Athleten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) vom Fahnenträger-Duo Anna-Maria Wagner und Dennis Schröder. „Ich finde es ein schönes Gefühl, Teil von Team D zu sein“, sagte Judo-Weltmeisterin Wagner. Basketball-Weltmeister Schröder sprach von der „größten Ehre, die man bekommen kann“. Deutschland zu repräsentieren, sei „sehr cool“.
329 Entscheidungen in 32 Sportarten
Bis zum 11. August werden beim größten Sportereignis der Welt 10.500 Athletinnen und Athleten um 329 Goldmedaillen in 32 Sportarten und 48 Disziplinen kämpfen. Für die Medaillengewinner wird es erstmals in der Geschichte der Olympischen Spiele eine Parade im „Champions Park“ am Fuße des Eiffelturms in den Trocadéro-Gärten geben. Der DOSB hat kein konkretes Medaillenziel ausgegeben. Aber die 37 Medaillen von Tokio vor drei Jahren – zehn Gold, elf Silber und 16 Bronze – dürften mindestens als Maßstab gelten. 2016 in Rio gewann Deutschland 42 Medaillen.
Gute Stimmung trotz Dauerregen und mehr als zehn Millionen Besucher erwartet
Bereits im Vorfeld war klar, dass einige Teams, beispielsweise die deutschen Handball-Männer, der Eröffnungsfeier fernbleiben würden, um sich auf ihre sportlichen Auftritte in den kommenden Tagen zu konzentrieren. Am Trocadéro angekommen, hatte sich die Zahl der deutschen Delegation weiter ausgedünnt. Viele Athleten wollten kurz vor Beginn der Wettkämpfe im nasskalten Wetter kein unnötiges Risiko eingehen und kehrten ins Olympische Dorf zurück. Trotz des Dauerregens wurde den Zuschauern ein stimmungsvolles Spektakel geboten. Gesäumt von einem bunten Rahmenprogramm – zahlreiche Tänzer, Musiker und Akrobaten präsentierten die vom renommierten französischen Theaterregisseur Thomas Jolly inszenierte Show – verfolgten rund 320.000 Zuschauer die Feierlichkeiten.
Die Organisatoren in Paris hoffen auf insgesamt mehr als zehn Millionen Besucher bei den Wettkämpfen. Für die Spiele werden insgesamt 35 Austragungsorte genutzt. Die meisten davon befinden sich in Paris, einige aber auch in Lille, Marseille oder Lyon. Das Surfen findet fast 10.000 Meilen entfernt in Tahiti statt. Im Anschluss an die Olympischen Sommerspiele werden in Paris vom 28. August bis 8. September die Paralympics ausgetragen. 2028 ist dann Los Angeles Austragungsort der Sommerspiele. Auch die Winterspiele 2030 werden in Frankreich stattfinden.
Diese Zeremonie war ein unvergleichliches Erlebnis, das die Tradition und Moderne auf einzigartige Weise verband und die Welt für einen Abend in eine Stadt der Träume verwandelte. Paris hat mit dieser Eröffnung einen glanzvollen Auftakt für die Olympischen Spiele 2024 gesetzt.
weiterführende Links: Olympic Games, Paris 2024, Sportstätten Paris