Richard Branson ist der erste Milliardär, der mit seiner eigenen Raumfahrtfirma einmal kurz im All war. Der 70 Jahre alte Brite hob vom eigens geschaffenen Weltraumflughafen „Spaceport America“ in der Wüste des US-Bundesstaates New Mexico ab.
Für die Mission startete zunächst ein Trägerflugzeug, an das das Raumschiff „VSS Unity“ angedockt war. In einer Höhe von etwa 13 Kilometern löste sich die Rakete und flog mit dreifacher Schallgeschwindigkeit an den Rand des Weltraums. International gilt als Grenze zum Weltraum die Kármán-Linie bei 100 km Höhe anders als in den USA wo die 50 Meilen Grenze – das sind 85 km- den Übergang zum offiziellen Weltraum markiert. Branson und fünf Crewmitglieder erlebten in fast 90 Kilometern Höhe für wenige Minuten Schwerelosigkeit. Anschließend landete das Raumschiff wieder selbstständig auf der Erde.
Branson will mit seiner Firma „Virgin Galactic“ den kommerziellen Weltraumtourismus etablieren und befindet sich damit in Konkurrenz zu Amazon-Gründer Jeff Bezos und Tesla-Gründer Elon Musk. Bezos plant den Jungfernflug mit seiner Firma „Blue Origin“ für den 20. Juli. Musk hat mit „SpaceX“ einen Flug später im Jahr angekündigt.
[Für den Flug am 11. Juli 2021 wurden erstmals mehr als zwei Piloten als Teilnehmer vorgesehen: Es waren dies die Virgin-Galactic-Angestellten Dave Mackay (Pilot), Kopilot Michael Masucci, sowie als Passagiere Sirisha Bandla (Management und Behördenkontakte), der Betriebsingenieur Colin Bennett, Astronautenausbilderin Beth Moses und schlussendlich der Gründer von Virgin Galactic Richard Branson als Passagier. Aufgrund diverser Einbauten von Testequipment hatte sich die mögliche Passagierzahl bei VSS Unity von sechs auf vier Personen reduziert. Der Flug erreichte eine Höhe von 282.000 Fuß (rund 86 km) und wurde planmäßig gelandet]