Freitag, November 8, 2024
Radio Sol FM live web
StartArbeit+SozialesTouristensteuer auf den Kanaren - warum eigentlich nicht?

Touristensteuer auf den Kanaren – warum eigentlich nicht?

Nueva Canarias fordert die Einführung einer Touristensteuer, die 250 Millionen Euro jährlich zur Förderung von nachhaltigem Tourismus und Umweltschutz beitragen könnte.

Nueva Canarias fordert Touristensteuer für Kanaren

Gesetzesentwurf zur Einführung einer Touristensteuer

Touristensteuer auf den Kanaren - warum eigentlich nicht?Nueva Canarias (NC) hat einen Gesetzesentwurf zur Einführung einer Touristensteuer auf den Kanarischen Inseln vorgelegt. Der Präsident der Partei, Román Rodríguez, erklärte, dass die Steuer rund 250 Millionen Euro pro Jahr generieren könnte. Diese Einnahmen sollen in die Förderung eines nachhaltigeren Tourismus und den Schutz der Umwelt investiert werden. Der Vorschlag folgt dem Vorbild anderer europäischer Touristenziele wie den Balearen, Barcelona, Venedig und Rom, die bereits ähnliche Abgaben erheben, ohne dass dies zu einem Rückgang der Besucherzahlen geführt hat.

[A.d.R. Auch in vielen deutschen Städten gibt es diese Art der Abgaben für Touristen. Hier ist der Begriff Übernachtungssteuer geläufiger, die oftmals auch City Tax oder Bettensteuer bezeichnet wird. Die Höhe der Abgabe ist je nach Stadt unterschiedlich und oftmals abhängig von der Klassifizierung der Unterkunft (handelt es sich um ein Sterne-Hotel, eine Pension oder ein Gasthaus?). In der Regel ist diese im Übernachtungspreis bereits enthalten. Während manche Städte einen gewissen Prozentsatz auf den Übernachtungspreis aufschlagen, berechnen andere Städte unabhängig der Unterkunftsart eine Pauschale. Diese kann in etwa zwischen zwei und drei Euro betragen. Unter anderem ist diese in Städten wie Berlin, Dresden, Erfurt, Freiburg, Hamburg, Köln und Leipzig zu entrichten.]

Steuerhöhe abhängig von Unterkunftskategorie

Der Gesetzesentwurf sieht eine gestaffelte Steuer je nach Art der Unterkunft vor. So würden Gäste in Fünf-Sterne- und Luxushotels 4 Euro pro Person und Tag zahlen, während Vier-Sterne-Unterkünfte eine Abgabe von 3 Euro erheben sollen. In Drei-Sterne-Hotels sowie Landhotels und -häusern läge die Steuer bei 2 Euro pro Person und Tag. Für Ferienhäuser ist eine Abgabe von 2,5 Euro vorgesehen, während für Kreuzfahrttouristen ein Satz von 3 Euro gilt. Diese Regelung würde somit alle Arten touristischer Aufenthalte abdecken, wobei Bewohner der Kanarischen Inseln von der Abgabe ausgenommen wären.

Positive Aussichten trotz sozialer Herausforderungen

Rodríguez betonte, dass der Tourismus auf den Kanaren derzeit einen Höhepunkt erreicht hat, mit fast 18 Millionen Besuchern jährlich und steigenden Ausgaben pro Tourist. Trotz dieser Erfolge profitiere die lokale Bevölkerung jedoch kaum vom wirtschaftlichen Aufschwung, da die Armutsrate weiterhin hoch bleibt. Der NC-Präsident hofft, dass die Einführung der Touristensteuer die wirtschaftlichen Vorteile des Tourismus gerechter verteilen und zur Verbesserung der Lebensbedingungen beitragen kann.

[A.d.R.: Die steigenden Ausgaben pro Tourist sind i.d.R. auf Preisteigerungen bei den Veranstaltern zurückzuführen und nicht auf erhöhte Ausgabenbereitschaft des Einzelnen vor Ort. Das bedeutet das von diesen „Mehrausgaben“ kaum etwas bei der Bevölkerung bzw. den örtlichen Geschäftsleuten ankommt.]

Debatte im Kanarischen Parlament angestrebt

Rodríguez äußerte den Wunsch, dass die Initiative zur Einführung der Touristensteuer von der regionalen Regierung aufgegriffen und unterstützt wird, um den Entscheidungsprozess zu erleichtern. Allerdings gibt er zu, dass die Chancen auf eine schnelle Umsetzung gering sind, da die derzeitige Regierung die Steuern in anderen Bereichen gesenkt hat. Trotz dieser Herausforderung hält NC eine Debatte im Kanarischen Parlament für notwendig, um die Vor- und Nachteile einer Touristensteuer offen zu diskutieren. Die Partei hatte bereits in den Jahren 2015 und 2018 ähnliche Vorschläge eingereicht, die jedoch nicht umgesetzt wurden.

weiterführende Links: EFE , Check24 Touristensteuer weltweit

Ingo Töpfer
Ingo Töpfer
Mein Name ist Ingo und ich bin der Headman von Fuerteventura.News und Radio Sol FM Ftv. , also Chef-Redakteur, Chef-Reporter, Chef-Techniker, Chef-Programmierer und verantwortlich für alles, was mit diesen Seiten zu tun hat. Weitere Berufsbezeichnungen könnten auch sein: Mädchen für alles, Direktor, Herausgeber und was euch sonst noch so einfällt. Die Hauptsache ist, dass euch die Informationen die wir hier zusammentragen hilfreich erscheinen mögen.
ÄHNLICHE BEITRÄGE

Meist Gelesen

Letzte Kommentare

Translate »