Mehr als 100 Experten haben 51 Maßnahmen für die nachhaltige Entwicklung der Kanarischen Inseln vorgestellt. Die Maßnahmen sollen an die Besonderheiten jeder Insel angepasst und durch öffentliche Beteiligung gefördert werden.
Maßnahmen für die nachhaltige Entwicklung der Kanaren
Experten präsentieren 51 Maßnahmen für nachhaltiges Wachstum
Die Kanarischen Inseln haben eine umfassende Liste mit 51 Maßnahmen für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung erhalten. Über 100 Experten aus den Regionen Aragonien, Baskenland und den Kanaren selbst erarbeiteten die Vorschläge in einem fünfmonatigen Dialog. Die Maßnahmen wurden in Runden Tischen diskutiert, die im April von der Konferenz der Präsidenten eingerichtet wurden. Ziel ist es, die Maßnahmen auf die speziellen Bedingungen der einzelnen Inseln abzustimmen und dabei die öffentliche Mitbestimmung und territoriale Gerechtigkeit zu fördern.
Unterschiedliche Bedürfnisse der Inselregionen
Laut dem stellvertretenden Minister Alfonso Cabello bietet das Dokument eine Chance für nachhaltiges Wachstum. Dabei wird auf die unterschiedlichen Realitäten der Inselregionen hingewiesen: dicht besiedelte Gebiete und „leere“ Räume. Auch FECAM-Präsidentin Mari Brito und FECAI-Präsident Sergio Rodríguez betonten die Notwendigkeit, die Maßnahmen an die speziellen Gesetze und Gegebenheiten der Inseln anzupassen. Die lokalen Behörden wie Cabildos und Rathäuser sollen in die Umsetzung eingebunden werden, um die besonderen Anforderungen jeder Insel zu berücksichtigen.
Tourismussteuer und gerechte Entwicklung
Einige der Maßnahmen betreffen den Tourismus, der als wichtigste Einnahmequelle der Inseln auch Herausforderungen mit sich bringt. So verteidigte José Santana die Einführung einer Steuer auf touristische Unterkünfte, um die wirtschaftliche Belastung besser zu verteilen. Laut Rodríguez gibt es „zwei Kanarische Inseln“ mit unterschiedlichen Entwicklungen. Die Maßnahmen sollen sicherstellen, dass keine Region zurückgelassen wird. Brito betonte die Bedeutung der Beteiligung der lokalen Gemeinden, da sie die Realität vor Ort am besten kennen und verstehen.
Öffentliche Beteiligung und transparente Verwaltungsstrukturen
Die 51 Maßnahmen werden der Öffentlichkeit zur Stellungnahme vorgelegt. Die Zivilgesellschaft kann bis zum 15. November ihre Meinungen auf der Website der Kanarischen Regierung einbringen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Transparenz in der Verwaltung von Schutzgebieten. Geplant ist ein virtuelles Büro, das Verwaltungsprozesse erleichtern und Ressourcenmängel in den Kommunen kompensieren soll. Zudem wird eine Untersuchung intensiv genutzter Gebiete angestrebt, um Lösungen für Wohnraum, Infrastrukturen und Dienstleistungen zu entwickeln.
Wohnraum und Sozialwohnungen
Um den Zugang zu Wohnraum zu verbessern, sieht das Dokument Maßnahmen zur steuerlichen Förderung vor. Diese sollen sowohl Vermieter als auch Mieter unterstützen. Eine bessere Nutzung der Investitionsreserve (RIC) für den Bau von Sozialwohnungen ist ebenfalls vorgesehen. Zudem schlägt das Gesetzesdekret 1/2024 vor, Grundstücke für Sozialwohnungen umzuwidmen, um dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Leere Wohnungen sollen durch geeignete Anreize verstärkt dem Mietmarkt zur Verfügung gestellt werden.
Reform des Tourismusgesetzes und Förderung der lokalen Bevölkerung
Alfonso Cabello wies auf die Notwendigkeit hin, das Tourismusgesetz an die heutige Realität anzupassen. Eine vorgeschlagene Maßnahme ist die Einführung einer Gebühr für den Zugang zu Natur- und Nationalparks, ähnlich dem Modell auf Lanzarote. Ziel ist es, die Vorteile des Tourismus auch der einheimischen Bevölkerung zugutekommen zu lassen. Die Ausbildung von Arbeitskräften und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sollen die Lebensbedingungen im Tourismussektor verbessern und Arbeitslosigkeit sowie Abwanderung verhindern.
Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen
Zu den Maßnahmen im Bereich Umweltschutz gehört die Entwicklung eines Dekrets zur Förderung lokaler Beteiligung an Projekten für erneuerbare Energien. Zudem wird die Verwaltung des Zugangs zu geschützten Naturgebieten verbessert. Ein Klima- und Energieaktionsplan wurde ausgearbeitet, um die Nutzung von erneuerbaren Energien und den Schutz der Umwelt voranzutreiben. Auch die Renaturierung von städtischen Gebieten ist Teil der Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung.
Demografische Herausforderungen und ländliche Entwicklung
Eine Beobachtungsstelle für demografische Herausforderungen soll zukünftig die Verwaltung öffentlicher Ressourcen verbessern und das Bewusstsein für Bevölkerungsfragen schärfen. Mobilitäts- und ÖPNV-Pläne sollen die Erreichbarkeit von ländlichen Gebieten gewährleisten. Weitere Maßnahmen zur Förderung der ländlichen Regionen umfassen steuerliche Anreize und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Technologische Innovationen wie die Luft- und Raumfahrtindustrie auf Fuerteventura und La Gomera sollen ebenfalls gefördert werden.
Nachhaltige Entwicklung auf den Kanarischen Inseln kann viele Bereiche umfassen. Hier sind 51 Maßnahmen, die zur Förderung der Nachhaltigkeit auf den Kanarischen Inseln beitragen könnten:
- Förderung erneuerbarer Energien wie Solarenergie und Windkraft.
- Ausbau der Infrastruktur für Elektrofahrzeuge und Ladestationen.
- Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel und Förderung von Fahrgemeinschaften.
- Reduktion von Plastikverbrauch und Förderung von Mehrwegverpackungen.
- Schutz und Erhaltung der natürlichen Lebensräume und Ökosysteme.
- Förderung von nachhaltigem Tourismus und Schutz der Küstenlinien.
- Förderung von biologischer Landwirtschaft und lokalen Produkten.
- Aufklärungskampagnen zur Abfallvermeidung und Mülltrennung.
- Ausbau von Recyclingprogrammen für Papier, Glas, Metalle und Kunststoffe.
- Verbesserung der Wassernutzungseffizienz und Förderung von Regenwassernutzung.
- Erhaltung der Biodiversität durch Schutzprogramme für einheimische Arten.
- Förderung von Umweltbildung und Nachhaltigkeitsprogrammen in Schulen.
- Einführung von Umweltstandards für Unternehmen und Industrien.
- Förderung von grünen Gebäuden und energetischer Sanierung.
- Entwicklung von Strategien zur Anpassung an den Klimawandel.
- Förderung von umweltfreundlichen Sport- und Freizeitaktivitäten.
- Verbesserung der Luftqualität durch Reduktion von Schadstoffemissionen.
- Schutz und Erhaltung der Meeresökosysteme und Küstengebiete.
- Förderung von ökologischen Naturschutzgebieten und Reservaten.
- Unterstützung von Forschung und Innovation im Bereich Umweltschutz.
- Förderung von nachhaltigen Fischereipraktiken und Meeresschutzgebieten.
- Förderung von umweltfreundlichen Veranstaltungen und Festivals.
- Entwicklung von nachhaltigen Wasser- und Abwassermanagementstrategien.
- Förderung von umweltfreundlichen Baustandards und Architektur.
- Förderung von nachhaltigen Handwerks- und Kunsthandwerkspraktiken.
- Einrichtung von Grünen Korridoren und Naturschutzgebieten.
- Förderung von nachhaltigen Transportmitteln wie Fahrrädern und Elektrobussen.
- Förderung von Fair-Trade-Produkten und sozialverträglicher Beschaffung.
- Einrichtung von grünen Arbeitsplätzen und Förderung von Umweltberufen.
- Förderung von Projekten zur Energiespeicherung und Energieeffizienz.
- Förderung von gesunden und nachhaltigen Ernährungsgewohnheiten.
- Unterstützung von Gemeinschaftsgärten und urbanen Landwirtschaftsprojekten.
- Förderung von umweltfreundlichen Initiativen für Jugendliche und Studenten.
- Entwicklung von Strategien zur Reduzierung der Lichtverschmutzung.
- Förderung von Maßnahmen zur Reduzierung von Lärmverschmutzung.
- Förderung von Nachhaltigkeit in der Mode- und Textilindustrie.
- Unterstützung von Projekten zur Wiederherstellung und Renaturierung von Ökosystemen.
- Förderung von nachhaltigen Abfallentsorgungs- und Recyclingpraktiken.
- Förderung von Umweltprüfungen und -bewertungen für große Bauprojekte.
- Entwicklung von Tourismusstrategien zur Förderung von Ökotourismus.
- Förderung von Projekten zur Wiederverwendung und Upcycling von Materialien.
- Förderung von Maßnahmen zur Erhaltung der Wasserqualität in Küstengebieten.
- Entwicklung von Programmen zur Förderung von Energiesparmaßnahmen in Haushalten.
- Förderung von nachhaltigen Investitionen und grünen Finanzierungsmechanismen.
- Unterstützung von Initiativen zur Förderung der biologischen Vielfalt in städtischen Gebieten.
- Förderung von Maßnahmen zur Reduzierung der Bodendegradation und Wüstenbildung.
- Einrichtung von Programmen zur nachhaltigen Nutzung und Bewirtschaftung der Waldressourcen.
- Förderung von Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung der Küstenschutzsysteme.
- Förderung von Maßnahmen zur Förderung der nachhaltigen Nutzung und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt.
- Einrichtung von Programmen zur Förderung der Förderung der Ressourcenschonung und des Ressourcenschutzes.
- Unterstützung von Programmen zur Förderung der nachhaltigen Nutzung und des nachhaltigen Managements von Ökosystemen.
weiterführende Links: Kanarische Regierung, FECAM, FECA , 51 Massnahmen