Wer gestern Abend draußen unterwegs war, musste wasserfest sein. Der angekündigte Regen fiel denn auch in einigen Regionen ergiebig. In Morro Jable wurden 14,2l gemessen und in Costa Calma immerhin noch 5,6l. Auch wenn die niedergegangen Mengen vielleicht nicht ausreichten um den Staubmantel der letzten Tage wegzuspülen, konnte der eine oder andere doch ein hierzulande recht seltenes Schauspiel zu sehen: Gewitter über Fuerteventura.
Der Wetterumschwung auf den Kanarischen Inseln kam pünktlich. Eine stürmische Böe fegte gestern den Staub aus der Luft. Der Dunst der letzten Tage erinnert an die historische Episode vom Februar 2020. Nach Angaben der Staatlichen Meteorologischen Agentur (AEMET Izaña) war der Himmel an Stationen auf Gran Canaria und Teneriffa orange gefärbt und enthielt kleine PM10-Partikel von 1.000 µg (Mikrogramm) pro Kubikmeter.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) setzt den Grenzwert auf kurzzeitig 50µg und 25 µg als 24-Stunden-Durchschnitt fest. Diese Wolke besteht im Allgemeinen aus Alumosilikaten (Aluminiumoxid und Kieselsäure), Ton, Gips, Kalzit und anderen Mineralien sowie mikroskopisch kleinen Partikeln anderer Bakterien, Pilze, Pollen und weniger natürlichen Elementen. Es handelt sich um „winzige Partikel mit einer Größe von weniger als zehn Mikrometern, die über die Atemwege in die Lunge und damit in den Blutkreislauf gelangen“.

Auch auf Fuerteventura waren teilweise Sichtweiten von weniger als 1800m registriert worden. Dieser Umstand führte dann auch zur Annullierung von Flügen mit Ziel Fuerteventura und zur Umleitung eines Fluges aus Frankfurt kommend ebenfalls mit Ziel Fuerteventura nach Gran Canaria. Insgesamt waren auf den Kanaren 15 Flüge von den Behinderungen betroffen.