Mit einem bedeutenden Abschluss erreicht die Gewerkschaft CCOO Canarias in der Provinz Las Palmas eine Lohnerhöhung von 10 %, die Einführung ergonomischer Arbeitsmittel und das Ende geteilter Schichten ab 2026 und hat damit den Streik abgewendet der zu Ostern drohte. Dieser Abschluss ist aber nur für die Provinz Las Palmas gültig! Laut eine Pressemitteilung der CCOO
Tarifabschluss Las Palmas bringt faire Löhne und bessere Bedingungen – Streik abgewendet
Erfolgreiche Tarifverhandlungen nach monatelangen Mobilisierungen Streik zu Ostern abgewendet
Am Freitag, den 11. April 2025, fand in Las Palmas die entscheidende Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft Comisiones Obreras (CCOO) und den Arbeitgeberverbänden der Hotellerie statt. Nach vier intensiven Stunden konnte ein historisches Ergebnis erzielt werden, das noch am folgenden Tag in einer Eilversammlung der Beschäftigten mit großer Mehrheit bestätigt wurde. Ausgangspunkt waren zehn Monate anhaltender Proteste, Arbeitsniederlegungen und öffentlicher Druck durch CCOO, begleitet von stetiger Präsenz in sozialen Netzwerken und auf der Straße.
Der Durchbruch kam, nachdem die Arbeitgeberseite ein überarbeitetes Angebot vorlegte, das zentrale Forderungen der Gewerkschaft aufgriff: eine Lohnerhöhung von insgesamt 10 % über neun Monate hinweg, eine Einmalzahlung von 650 Euro sowie eine zusätzliche Lohnanpassung von 4 % ab Januar 2026. Diese Maßnahmen stellen einen substanziellen Ausgleich für den Kaufkraftverlust der vergangenen Jahre dar. Die Gewerkschaft betont, dass dies nicht nur ein wirtschaftlicher, sondern auch ein symbolischer Sieg der organisierten Arbeit sei.
Löhne steigen spürbar: Mehr Gerechtigkeit für die Beschäftigten
Der neue Tarifvertrag umfasst ein klares Konzept zur Wiederherstellung der Kaufkraft der Beschäftigten im Hotelgewerbe. Ab 2025 erhalten die Angestellten eine Lohnerhöhung von 8 % auf das Jahresbruttogehalt. Diese setzt sich aus einer sofortigen Anhebung um 5 % sowie einer zusätzlichen Steigerung um 2,75 % zusammen. Die neue Gehaltstabelle wird damit ab Ende 2025 in Kraft treten. Hinzu kommt ein einmaliger Bonus in Höhe von 650 Euro, der bereits im laufenden Jahr ausgezahlt wird.
Eine weitere Lohnerhöhung um 4 % ist für Anfang 2026 geplant, basierend auf den dann geltenden Gehaltstabellen. Insgesamt bedeutet das für viele Beschäftigte eine spürbare Verbesserung ihrer finanziellen Situation. Für die Gewerkschaft ist dieser Abschluss ein Erfolg der sozialen Gerechtigkeit. Er spiegelt wider, dass der langjährige Einsatz für eine gerechtere Verteilung von Wohlstand endlich Früchte trägt. Die Arbeitenden der Branche sehen sich damit nicht länger als Verlierer des wirtschaftlichen Fortschritts, sondern als dessen Mitgestalter.
Abschaffung der geteilten Schichten: Entlastung für das Personal
Ein besonders bedeutender Aspekt des neuen Tarifvertrags ist die vollständige Abschaffung geteilter Schichten (turnos partidos) ab 2026. Diese Schichtform, bei der die Arbeitszeit über den Tag verteilt in mehrere Abschnitte gesplittet wird, hat die Work-Life-Balance der Beschäftigten seit Jahren massiv beeinträchtigt. Zukünftig wird in Hotels mit All-Inclusive-Service ein neues Modell eingeführt, das garantierte Ruhezeiten von mindestens zwölf Stunden zwischen den Schichten vorsieht.
Begleitet wird diese Maßnahme von einem Kompensationssystem, das gerechtere und planbarere Arbeitszeiten ermöglichen soll. Die Gewerkschaft sieht darin einen Meilenstein für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Insbesondere im Dienstleistungssektor stellt diese Neuerung eine seltene Verbesserung dar, die auch Vorbildcharakter für andere Branchen haben könnte. Die Beschäftigten erhalten damit nicht nur mehr Lohn, sondern
Prävention und Ergonomie: Höhenverstellbare Betten für mehr Gesundheit
Ein weiterer Fortschritt betrifft die Einführung ergonomischer Arbeitsmittel zur Prävention gesundheitlicher Schäden. Ab 2026 wird die Installation von höhenverstellbaren Betten in sämtlichen Hotels verpflichtend, die bisher nicht damit ausgestattet sind. Diese langjährige Forderung der Zimmermädchen und Reinigungskräfte (camareras de piso) zielt auf die Reduzierung körperlicher Belastungen ab, die durch das tägliche Bettenmachen entstehen.
Zukünftig werden die Gesundheits- und Sicherheitskomitees (Comités de Seguridad y Salud) der Hotels verantwortlich sein für die Umsetzung und Kontrolle dieser Maßnahme. Die Entscheidung, diese Forderung in den neuen Tarifvertrag aufzunehmen, wurde als großer gesundheitspolitischer Erfolg gefeiert. Durch ergonomischere Arbeitsbedingungen verbessert sich nicht nur das Wohlbefinden der Mitarbeitenden, sondern auch deren langfristige Beschäftigungsfähigkeit. Dieser Abschnitt des Abkommens wird in den nächsten Tarifverhandlungen dauerhaft verankert.
Ein Modell für soziale Transformation: Gewerkschaftsbewegung zeigt Wirkung
Der Tarifabschluss für die Provinz Las Palmas zeigt, dass konsequente gewerkschaftliche Arbeit tiefgreifende Veränderungen bewirken kann. Die Mobilisierung der Beschäftigten, die Bereitschaft zum Streik sowie die geschlossene Haltung in Verhandlungen haben dazu geführt, dass die Arbeitgeberseite substanzielle Zugeständnisse machen musste. Die Gewerkschaft spricht von einem „Tsunami der Würde“, der in Bewegung gesetzt wurde – ein Sinnbild für die kollektive Kraft der Arbeiterinnen und Arbeiter.
Die erzielten Vereinbarungen sind nicht nur von wirtschaftlichem Wert, sondern ein starkes gesellschaftliches Signal: Gerechtigkeit ist verhandelbar, wenn Solidarität gelebt wird. Dieser Fall kann als Beispiel für andere Regionen und Sektoren dienen. Er zeigt, wie Wandel durch gemeinsames Handeln entstehen kann. Die CCOO hat damit nicht nur einen Tarifvertrag unterzeichnet, sondern Geschichte geschrieben – im Namen der sozialen Gerechtigkeit und der Würde der arbeitenden Menschen.
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