Mehr als 800 Schüler und Schülerinnen aus mehreren Teilen Spaniens haben sich auf Abschlussfahrten nach Mallorca Mitte Juni mit dem Coronavirus infiziert. Nach jüngsten Angaben der verschiedenen Regionalregierungen erhöhte sich die Zahl der infizierten Teenager am Sonntag um mehr als 200 auf mindestens 848.
Allein in Madrid sind mindestens 410 Jugendliche betroffen. Es wird vermutet, dass sehr viele der betroffenen jungen Leute mit ein und derselben Fähre von Valencia nach Mallorca fuhren. Andere kamen vermutlich auf der Insel miteinander in Kontakt.
In den verschiedenen Regionen wurden auch Hunderte Kontaktpersonen unter Quarantäne gestellt.
Die spanischen Gesundheitsbehörden merkten erst mit Verspätung, was sich da zusammenbraute: Und zwar nach der Rückkehr der Schüler an ihre Heimatorte. Zuvor hatten sie tagelang ihren Schulabschluss auf Mallorcas Partymeile, an der Playa de Palma gefeiert.
Doch die Massenfiesta von Tausenden jungen Spaniern nahm ein ungutes Ende: Hunderte von ihnen steckten sich bei den Abiturfeiern in Vergnügungslokalen, auf Straßenpartys und am Strand mit Corona an. Sie sorgten dafür, dass nun auf Mallorca der größte Virusausbruch ganz Spaniens registriert wurde.
Allein die Hauptstadtregion Madrid meldete bisher 320 Infektionsfälle von Schülern, die auf Mallorca gefeiert hatten. Insgesamt mehr als 2000 Menschen, meist Familienangehörige und Klassenkameraden, mussten deswegen in Madrid in Quarantäne. Auch mindestens 300 Schüler aus anderen spanischen Regionen begossen auf Mallorca ihr Abschlussjahr und brachten dann das Coronavirus mit nach Hause.