Heidelberg nach Amoklauf – Studenten und Bewohner geschockt. Die Polizei sucht nach einem Motiv des Täters
„Jetzt müssen Leute bestraft werden“
Nach dem Amoklauf an der Heidelberger Universität untersucht die Polizei das Umfeld des Täters. Der 18-jährige soll unmittelbar vor der Tat seinem Vater in einer Whatsapp-Nachricht geschrieben haben, dass – so wörtlich „jetzt Leute bestraft werden müssen“. und er wolle nicht auf einem Friedhof bestattet werden, sondern lieber auf hoher See.
Um 12.32 Uhr meldete sich der Vater des Amoktäters am Montag telefonisch in der Polizeidienststelle Mitte in Heidelberg. Er warnte die Polizisten vor der bevorstehenden Tat seines Sohns. Verhindern konnte die Warnung des Vaters die Gewalttat seines Sohns nicht mehr. Um 12.24 Uhr waren sieben Notrufe aus dem Hörsaal des „Zentrums für biologische Grundlagenforschung“, Raum 316, bei der Polizei eingegangen.
Das geht aus Informationen der Mannheimer Polizei hervor. Diese geht davon aus, dass der Mann ein viel größeres Blutbad plante. Der Deutsche mit Wohnsitz in Mannheim hatte neben den Kaufbelegen für zwei Waffen mehr als 100 Schuss Munition in einem Rucksack bei sich.
Weder Polizei-bekannt noch vorbestraft
Wie der junge Mann ohne Waffenbesitzkarte im Ausland eine Schrotflinte und Munition kaufen konnte, wird ebenfalls von der Polizei untersucht. Um die Ermittlungen jedoch nicht zu gefährden, nannte sie das Herkunftsland der Waffen nicht.
Der 18 Jahre alte Nico G. war weder Polizei-bekannt noch vorbestraft, was diese angesichts des Amoklaufs als ungewöhnlich einstuft.
An diesem Montag war der Täter in einen Hörsaal der medizinischen Fakultät gestürmt und hatte während einer Vorlesung eine junge Stundentin in den Kopf geschossen, die wenige Stunden später an den Folgen ihrer schweren Verletzungen verstarb. Drei Menschen wurden verletzt. Der Täter floh und nahm sich vor dem Gebäude das Leben.
Die Nachricht verbreitete sich unter den Studierenden in Heidelberg nach dem Amoklauf wie ein Lauffeuer.
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