Katalonien wird weiterhin von Separatisten regiert werden. Drei Monate nach der Wahl in der spanischen Region haben sich die linke ERC und liberalkonservative JuntsperCatalunya auf die Fortsetzung ihrer Koalition geeinigt. So könne eine Neuwahl vermieden werden, so der Interimschef der katalanischen Regionalregierung, Pere Aragonès von der ERC. Er soll auch die künftige Koalition anführen. Zuvor hatte JuntsperCatalunya den Präsidenten gestellt.
Die Parteien verkündeten die Einigung nur neun Tage vor dem Ablauf der Frist für die erneute Einberufung einer Neuwahl des Parlaments in Barcelona. ERC und JuntsperCatalunya sind zwar beide für die Unabhängigkeit, streiten aber über ihre Haltungen zur Kooperation mit der Zentralregierung in Madrid: Die ERC ist für, JuntsperCatalunya gegen den Dialog. Die linke Zentralregierung in Madrid lehnt eine Abspaltung Kataloniens ab, hatte aber wiederholt die Bereitschaft geäußert, den Konflikt politisch zu lösen.
Nach einem illegalen Unabhängigkeitsreferendum war Katalonien 2017 von der damaligen konservativen Zentralregierung unter Zwangsverwaltung gestellt worden. Der damalige Regionalregierungschef Carles Puigdemont floh nach Belgien. Viele seiner damaligen Mitstreiter aber wurden zu langen Haftstrafen verurteilt.