Malis Übergangspräsident Bah N’Daw und Ministerpräsident Moctar Ouane sind von Soldaten festgenommen worden. N’Daw und Ouane seien demnach in ein Militärcamp in Kati 15 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Bamako gebracht worden. Das sagte ein Militäroffizier der Deutschen Presse-Agentur am Montagabend.
Die UN verurteilte das „Kidnapping“. UN-Generalsekretär António Guterres, schrieb auf Twitter, er sei zutiefst besorgt über die Nachricht der Inhaftierung „ziviler Anführer des malischen Übergangs“: Ich fordere Ruhe und ihre bedingungslose Freilassung.
EU-Ratspräsident Charles Michel sagte nach Beratungen der Staats- und Regierungschef beim EU-Gipfel in Brüssel: „Wir verurteilen, was in den vergangenen Stunden in Mali passiert ist.“ Man rufe zu einem zivilen Übergang auf und sei auch bereit, angesichts der schwerwiegenden Ereignisse „notwendige Maßnahmen“ zu prüfen.
Wenige Stunden zuvor hatten die Anführer der Übergangsregierung per Dekret ein neues Kabinett ernannt, in dem das Militär trotz gegenteiliger Versprechen strategisch wichtige Ämter besetzt. Offiziere werden die Ministerien für Verteidigung, Sicherheit, territoriale Verwaltung und nationale Versöhnung leiten, wie die Regierung am Montagabend mitteilte.
In Mali ist auch eine UN-Mission zur Stabilisierung des Landes im Einsatz, an der auch Bundeswehrsoldaten beteiligt sind. Der Großteil der Bundeswehrsoldaten ist im Camp Castor in Gao im Norden Malis im Rahmen der UN-Truppe Minusma stationiert.