Die Überreste einer chinesischen Trägerrakete vom Typ Langer Marsch 5B sind beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zwar nicht verglüht, aber auch nicht auf dem Festland niedergegangen.
Über Teilen des Nahen Ostens und der Arabischen Halbinsel war die über 20 Tonnen schwere Hauptraketenstufe deutlich am Himmel erkennbar, bevor sie nahe der Inselgruppe der Malediven in den Indischen Ozean stürzte – also etwa in der Mitte der von Wissenschaftlern berechneten Rückkehrzone.
Die gefährdete Zone umfasste allerdings auch etliche bewohnte Gebiete. Deshalb wurde China vor allem von der US-Raumfahrtbehörde NASA stark kritisiert. China habe verantwortliche Standards hinsichtlich seines Raumfahrtmülls nicht erfüllt. Das dem US-Verteidigungsministerium unterstellte US-SpaceCommand bestätigte lediglich den Eintritt des Moduls in die Erdatmosphäre, ließ aber offen, ob die Trümmer über Land oder Wasser niedergingen.
Das chinesische Außenministerium verteidigte das Vorgehen als „internationale Praxis“. China plant im nächsten Jahr zwei weitere Starts des Raketentyps.
Bevor die Raketenstufe den Nahen Osten erreichte, überquerte sie mit hoher Geschwindigkeit unter anderem Portugal, Sardinien und Teile Griechenlands.